Lila als Wandbild an der Hausfassade

24.05.2025

Unser Haus ist schon vor einigen Jahre erbaut worden und musste sich nun im Mai diesen Jahres (2025) entsprechende Renovierungen gefallen lassen. Wir nutzten diese Gelegenheit dafür, auch ein kleines Wandbild-Projekt an der Hausfassade umzusetzen, welches sich mein Vater schon vor längerer Zeit als Projekt vorgenommen hatte.

Sein Plan war es, ein Katzen-Bild von Lila auf die Frontseite des Erkers zu pinseln. Ursprünglich wollte er diesen Auftrag einem der Maler-Profis überlassen, aber als ich den Vorschlag machte, das Bild selbst aufmalen zu können, hatte ich mir selbst eine kleine Aufgabe erfragt und musste nun die Planung eines Katzenbildes beginnen und dann auch entsprechend umsetzen.

Die Grundidee: Lila als Trompe l'Oeil am mittleren Haus-Erker

Die Hausherrin thront auf einem ihrer Ausblicke
Die Hausherrin thront auf einem ihrer Ausblicke

Schon während der Arbeiten am Haus durch die Fachkundigen und den Bauarbeitern, benutzte Lila das Gerüst gerne als Beobachtungsplatz. Sie störte dabei auch kaum. Sie lief gerne auf den verschiedenen Ebenen herum und hatte Spass an der Observation ihrer Untertanen, ääähhh, ich meine natürlich der Arbeitenden.

Erstaunlicherweise schienen sich alle 4 Fellnasen nicht gross von den Umständen stören zu lassen. Trotz ohrenbetäubendem Lärm und vielen fremden Leuten (sowie Schuhen) blieben sie die meiste Zeit entspannt oder suchten sich einen etwas abgelegeneren Ruheplatz im Viertel. An manchen Tagen war die Organisation rund um Estella etwas schwieriger, aber es liess sich immer eine gute Lösung finden und meistens verbrachte ich die Zeit dann mit ihr draussen im Gstältli an der Leine. 

Estella und Apollo draussen (während der Renovation)
Estella und Apollo draussen (während der Renovation)
Gerüst-Konstellation mit finaler Vorlage aus der Ferne
Gerüst-Konstellation mit finaler Vorlage aus der Ferne

Das Wetter hat an diesem Wochenends-Samstag gut mitgemacht, denn ich war darauf angewiesen, dass kein Regen fallen würde und die Sonne idealerweise durch die Wolken scheint. Der Wetterbericht hatte ausserdem vorhergesagt, dass ab dem kommenden Abend (bzw. spätestens am Folgetag) Regen vorkommen würde, weshalb mir nur der Samstag-Nachmittag für das gesammte Projekt zur Verfügung stand.

Anfangs dachte ich, dass ich zu wenig Zeit für das Malen hätte und nicht rechtzeitig fertig werden würde. Aber unabhängig vom Wetter, hatte ich grundsätzlich doch gar nicht so lange Lilas Trompe l'Oeil zu pinseln. 

Insgesammt hatte ich für das "kleine" Projekt etwas mehr als 3 Stunden Aufwand, wovon ein Grossteil für die Details aufgewendet werden musste. Ich hatte am Ende des Tages zwar einen schlappen Arm und einen versteiften Rücken, aber ich war froh zeitig fertig geworden zu sein.

Fertige Lila-Figur von Nahem
Fertige Lila-Figur von Nahem

Die Trompe l'Oeil entspricht vielleicht nicht 1 zu 1 der Grundidee von meinem Vater und das Aussehen ist ebenfalls nicht sehr getreu der Realität, doch sind alle zufrieden mit dem schlussendlich erstellten Werk und trägt bei, zu einem kleinen, herzigen zusätzlichen Charme an unserer (endlich gereinigten) Hauswand.

FunFact: Mein persönlicher Favorit aka "the Cherry-On-Top":               Lilas zwei dunkle Nasen-Strichli

Ausserdem: Der Wetterbericht lag falsch und der vorhergesagte Regen blieb aus. Ich hätte mich also grundsätzlich nicht so sputen müssen. Naja...wenigstens konnte ich die Aufgabe rechtzeitig beenden.

Die Baustelle

Im Frühling 2025, liessen wir aufgrund mehrerer Probleme an unseren Hausfenstern, sowie starkem Schmutz-Bestand an der nicht mehr sehr weissen Fassade einige Baurenovierungen machen. Wir haben das Timing der Renovierungen aufeinander abgestimmt, damit wir das aufgebaute Fassadengerüst, welches für beide Eingriffe aufgebaut werden musste, in optimalem Ausmass ausnutzen konnten. 

Bevor das Bild von mir aufgemalt werden konnte, mussten natürlich die wichtigsten Renovationen und Reinigungsaufträge von den Fachpersonen gemacht werden. Dazu gehörte nebst dem Glasscheiben-Austausch (von jedem einzelnen Fenster und unserer Terassen-Tür mit Katzentörli) also auch die Fassadenreinigung und der Neu-Anstrich der Hauswand.

1. Vorlage an der (noch) dreckigen Fassade
1. Vorlage an der (noch) dreckigen Fassade

Als die Arbeiten und die Reinigungen nach etwa 2 Wochen grundlegend fertig waren, durfte ich dann endlich auch die davor vorbereiteten Karton-Vorlagen an der Wand positionieren. Wir hatten mehrere Abbildungen zur Auswahl erstellt und verglichen die Wirkung der verschiedenen Katzen untereinander.

Die Entscheidung fiel schnell und wir wählten den Umriss einer langhaarigen Katze in einer typisch, kätzischen Sitzposition neben dem Fenstersims, welche anschliessend von mir mit den Farben und den Mustern von Lilas Pelz ausgemalt werden sollte.

Lila auf dem Gerüst
Lila auf dem Gerüst

Während des Aufmalens leistete mir Lila gerne Gesellschaft. Sie unterstützte mich mit ihrer Anwesenheit und observierte den Prozess geduldig und entspannt neben mir.

Anfangs hatte ich durchaus noch etwas Mühe mit der Farbauswahl, denn wir hatten nicht nur wenige Töne zur Verfügung, sondern liessen sich die flüssigen Farb-Pasten kaum voneinander unterscheiden und dunkelten mit dem Trocknen immer mehr nach. Bzw. hellten sie etwas auf. dadurch erschwerte sich das Aufmalen eines gleichmässigen Farbverlaufes , da anfänglih keine Farbdifferenzen sichtbar waren.                                     (Das lag vermutlich einfach an den gegebenen Pigment-Mixturen, die ich zur Verfügung hatte und dem Fakt, dass sie mit reinen Farb-Essenzen angemischten werden mussten. Kleinste Mengen erzeugten schon einen enormen Unterschied und es hätte nicht viel gebraucht, um das Bild komplett zu ruinieren.) 

Es war durchaus ein anfänglicher Struggle, aber irgendwann hatte ich den Dreh raus. Über den Verlauf des Nachmittags entwickelte sich das Bild immer mehr und mehr zu einem erkennbaren Wesen in Katzenform und Schritt für Schritt entstand das kätzische Design . 

Ich während der Arbeit
Ich während der Arbeit

Und das war das finale Ergebnis. 

Die Farben sind dunkler geworden, als das eigentliche Fell von Lila, (welches ursprünglich als Inspiration gedacht war,) doch so kann man die Katze von weit her auch besser erkennen, da der Kontrast so etwas stärker wirken kann auf der weissen (jetzt sauberen) Fassadenwand.

Gewisse Details sieht man von weitem zwar nicht, aber das war uns allen durchaus schon von Anfang an klar und im Grundsatz war es lediglich wichtig, dass man erkennen könne, dass es sich um eine Katze handeln soll. Ausserdem wissen wir untereinander von kleinen Insidern und genaueren Bildaspekten, die symbolisch genauso viel wert sind, wie die etwas besser sichtbaren Zeichnungs-Genauigkeiten :)

Karton-Vorlage neben dem Endergebnis
Karton-Vorlage neben dem Endergebnis
Die fertige, saubere Fassade mit der Ragdoll-Zeichnung
Die fertige, saubere Fassade mit der Ragdoll-Zeichnung

Projekt "Fassaden-Katzenfigur" completed

Haus-Frontseite von etwas weiter weg
Haus-Frontseite von etwas weiter weg